Rückblick 2021 A-Jugend

Saison 2021 – knapp vorbei ist auch daneben

Es war eine komische Saison. Nach 2020 und all seinen Corona-Lockdowns und dementsprechend nur einem Freundschaftsspiel im Herbst ging es in der “Off-Season” wieder zurück in die Online-Trainings.
Wirklich zufrieden war damit Niemand – weder die Spieler, noch die Trainer. Und auch wenn online Konditionstraining (live aus dem Gym) und positionsbezogenes Spezialtraining angeboten wurde:

genug Spieler verloren die Lust am Football. Es war einfach kräftezehrend und gleichzeitig zu eintönig. Es fehlte der Kontakt beim Kontaktsport.

Im Frühling 2021 durften die Jungs und Mädels dann endlich wieder aufs Feld, zunächst natürlich nur Corona-konform in kleinen Gruppen, aber wenigstens etwas. Es zeichnete sich schnell ab: eine normale Saison wird es wohl nicht geben. Als die Temperaturen im Mai stiegen, durften dann irgendwann alle gemeinsam aufs Feld und endlich konnte wieder ein echtes Training durchgeführt werden.
Es roch nach American Football und die oberste Priorität war klar: Es musste aus dem Haufen ein Team gebildet werden!
Viele Rookies und Aufsteiger aus der B-Jugend versprachen eine herausfordernde Saison. In der O-Line gab es bspw. keinen einzigen Spieler mit A-Jugend- Erfahrung! Ob das gut gehen würde?

Die Saison:
Vier Spiele nach den Sommerferien sollen gespielt werden, das war der Entschluss vom Verband.
Das war natürlich ziemlich kurz, aber besser als gar keine Saison, so wie 2020. Bedeutete aber auch, dass man nach Einigung auf die Termine, vier Spiele in vier Wochen absolvieren würde.

Als erstes ging es zu den Berlin Bears . Ein Spiel der Sorte “Wundertüte“, keiner wusste genau wie fruchtbar die eigene Saison-Vorbereitung war und wie es den anderen Mannschaften erging. Man hat also keinen Plan, wer einem da gegenüber steht, das letzte Ligaspiel lag schließlich fast zwei Jahre zurück.
Die A-Jugend gewann 00-37, war dabei sowohl körperlich, als auch technisch überlegen. Mit Drei Lauf-Touchdowns, einem Pass-TD und einem „Pick-Six“-Interception-TD konnte jeder Mannschaftsteil punkten und überzeugen.
Ein geradezu perfekter Start in die Saison.

Das zweite Spiel fand zu Hause gegen die Berlin Bullets statt. Man kennt sich aus B-Jugend-Zeiten, doch dieses Mal mussten die Jungs gut arbeiten, um Touchdowns zu erzielen. Das Ergebnis von 35-00 liest sich im Nachhinein deutlicher, als der Spielverlauf eigentlich war. Die Bullets hatten arges Verletzungspech, gleich vier Mal musste der Krankenwagen zum Stadion anrücken, gleichwohl die Partie an sich fair abgelaufen ist. Auf so einen Spieltag können alle verzichten….

Die dritte Partie fand wiederum auswärts statt, dieses Mal ging es zu den Rostock Griffins . Die Offensive tat sich in der ersten Hälfte etwas schwer, die Defensive hingegen war wieder ziemlich “on fire” und verhinderte, dass die Rostocker ins Spiel fanden.
Durch gutes Laufspiel konnten wir dann in der zweiten Hälfte mehrere TDs aufs Scoreboard bringen und mit einem Endstand von 13-46 den Weg in die Heimat antreten.​

Zum letzten Spiel der regulären Saison trafen wir dann am 19.09. zu Hause auf die Potsdam Royals .
Auf dem Papier und auch auf dem Platz das schwerste Spiel der Saison.
Zur Halbzeit führten wir zwar, allerdings auch „nur“ mit 10-00. Es versprach, bis zuletzt spannend zu bleiben. Und genau so kam es dann auch:
Potsdam hat im 3. Quarter den Druck erhöht, einen Gang höher geschaltet und der Spandauer Jugend in kurzer Zeit zwei Touchdowns eingeschenkt. Eine vollkommen ungewohnte Situation für unsere Jungs – man lag erstmals in der Saison zurück. Druck!
Mit 6 Punkten hinten, nur noch einem Quarter zu spielen und das Momentum klar bei Potsdam.
Die Stimmung im Team war an der Stelle gelinde ausgedrückt mäßig
Letztlich konnten die Coaches Schlimmeres verhindern. Sie motivierten jeden Einzelnen an der Sideline – mehrfach und auch nur zur Sicherheit. Vielleicht war es ja das, was geholfen hat.
Im 4. Quarter konnten die Jungs aufholen und kurz vor dem Ende der Spielzeit die sehr knappe Führung ausbauen und letztendlich mit 26-16 gewinnen.
Mit vier Siegen in vier Spielen und 144-29 Punkten wurde die A-Jugend letztlich ungeschlagen Meister der Regionalliga Ost 2021!

Dann ging das lange Warten los…
Die Frage war:

Was ist mit einem Aufstieg in die GFL-Juniors? Gibt es eine Relegation? Wer könnte unser Gegner werden?
Man hatte sich mit der Saison etwas beeilt, weil unser Stadion erfahrungsgemäß ab spätestens Mitte Oktober nicht mehr zur Verfügung steht. Rückblickend war das eventuell nicht die beste Idee.
Denn als klar war, dass eine Relegation stattfinden wird, vergingen zwischen dem letzten Saisonspiel und dem Relegationsspiel gegen die Hamburg Junior Devils satte sieben Wochen!
In dieser langen Zeit konnten sich die Spieler und Coaches aber nicht auf einen konkreten Gegner vorbereiten, denn der musste noch ausgespielt werden – man wartete also noch auf die Ergebnisse der anderen Ligen.
Es war bis zuletzt nicht klar, ob man auf die Hamburger oder die Dresden Monarchs treffen würde, beide die jeweils Tabellenletzten der jeweiligen Nord-Gruppen.
Gleichzeitig ging zwischenzeitlich das Gerücht um, dass es kein Relegationsspiel geben wird – also doch kein Aufstieg. Dann wiederum, dass keine der beiden Mannschaften gegen uns antreten würde – also direkter Aufstieg für uns. Es war einfach keine Planung möglich. Letztendlich spielten die beiden dann noch zwei Vor-Relegationsspiele, bevor feststand, dass wir es mit den sieglosen Hamburgern zu tun bekommen.

Das Spiel fand am 06.11. statt, Kickoff um 15 Uhr – kein Problem, die blauen Teufel haben ja Flutlicht. Aber ein schönes Spielfeld, das hatten sie leider nicht.
Unter Experten würde man das Spielfeld wohl eher als “Acker” bezeichnen, keine Ahnung, wie hier Spiele der obersten Jugendliga stattfinden können. Das Wetter hinzu passend nordisch: 8 Grad und windig – die Vorzeichen verhießen nichts Gutes.
Das Spiel war dann auch sehr zerfahren und gesäumt von gelben Flaggen. Richtig in Tritt fanden unsere Bulldoggen irgendwie nie, dafür mag es diverse Gründe geben. Die Blus Devils verpassten uns Spandauern bereits im ersten Viertel den einzigen Touchdown des Spiels und mit der 2-Point-Conversion einen Nackenschlag oben drauf. Aber das war es dann auch schon.

Im Verlauf des Spiels haben wir viel versucht, besonders durch das Laufspiel, aber die Gastgeber waren immer präsent und gaben nie nach, waren immer auf Höhe des Balls und konnten stetig Druck auf die O-Line aufbauen.
Mit 08-00 verloren die Dawgs dieses Spiel unglücklich, es hat nicht sollen sein. Die Jungs waren traurig, nach so einer regular season, die Saison so zu beenden.
Dabei können sie eigentlich ziemlich stolz auf sich sein – nur ein lumpiger Touchdown Unterschied zu einem höherklassigen Gegner ist sicher keine Schande. Letztlich hat das Team im Kopf verloren, es waren zu viele vermeidbare Strafen.
DAS müssen wir nächstes Jahr besser hinbekommen. Ansonsten hat das Team das Potenzial, nächstes Jahr den Sprung zu schaffen.

Die Jungs haben jetzt fünf Monate Zeit bis zu einer neuen, dann hoffentlich kompletten Saison 2022.
Jetzt heißt es die Zeit nutzen, Fehler abstellen, noch besser werden und dann 2022 den letzten Yard gehen, der dieses Jahr gefehlt hat.

#stronger #faster #whateverittakes